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Tulipomanie - Warum Tulpen heute wahre Schnäppchen sind

Verfasst am 21. März 2017.
Tulipomanie - Warum Tulpen heute wahre Schnäppchen sind

Ist Ihnen bewusst, wie günstig Sie heute an eine Tulpe kommen? Nein? 
Die Tulpe war das Statussymbol des 17. Jahrhunderts!

Bewegen Sie sich mental ins “Goldene Zeitalter der Niederlande”: Der Hype um die Tulpe beginnt mit ihrer Ankunft. Jeder, vom Proletariat über Künstler wie Rembrandt bis zum Adel, möchte eine Tulpe besitzen - ob als Gartenpflanze, als Motiv eines Gemäldes oder als Geldanlage. Sofern den Garten eine Tulpe ziert, schläft der Gärtner bei ihr, um sie zu bewachen!

Der Tulpenwahnsinn 1633-1637

Gastwirtschaften mutierten damals zu Börsen des Tulpenhandels, in denen Spekulanten sich hohe Gewinne erhofften. In Anbetracht des jährlichen Durchschnittsgehalts von 150 Gulden konnten die Niederländer teils nur geringe Anteile, etwa ein Achtel, einer Tulpenzwiebel erstehen - manch einer ruinierte sich sogar im Tulpengeschäft.

Zwiebeln wurden nach Gewicht verkauft. Der Preis für eine Zwiebel der edlen Tulpe “Semper Augustus” lag bei 5.500 Gulden, drei davon waren bis zu 30.000 wert. Zum Vergleich: die teuersten Häuser an der Amsterdamer Gracht kosteten nur 10.000 Gulden.
Somit war es damals günstiger, ein Tulpengemälde von Rembrandt zu kaufen (ca. 1.600 Gulden) als eine vergängliche echte Tulpe!

“Tulpenfieber” und “Staatsbankrott”

1637 erfolgte der erste Börsencrash der Geschichte. Schuld daran waren die Tulpen, deren Angebot plötzlich höher war als die Nachfrage. Noch heute nutzen Wirtschaftsinsider die Metapher “Tulpenfieber”, wenn sie bei Aktien mit idealem Anstieg einen abrupten Fall wittern.

Dem Sonnenkönig Ludwig XIV entging das Fieber auch nicht: Er ließ in seine Gärten jährlich an die vier Millionen Tulpenzwiebeln importieren und provozierte so - angeblich - beinahe einen Staatsbankrott.

Nationalsymbol Hollands

Tulpenfelder so weit das Auge reicht - das ist Holland. Allerdings ist die Tulpe gebürtige Türkin: Die wissenschaftliche Bezeichnung “Tulipa” stammt vom türkischen “Tülband” ab (“Turbandband”) - obschon sie ursprünglich “Lale” hieß, wurde sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Kopfbedeckung umbenannt.

Zum Nationalsymbol avancierte sie unter anderem, weil die gebratenen Zwiebeln die Niederländer im 2. Weltkrieg vor dem Hungertod bewahrten.
Zu verdanken hat die Blume den Status möglicherweise auch dem Klassiker “Tulpen aus Amsterdam”, der 1956 die Spitzen der Hitparade erklomm...